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Die 7 C’s des Onboardings: Wie integriert man Connection?

Jessica Heijmans
September 29, 2025
9
min read
Inhaltsübersicht
Kennst du das 7C-Framework schon? Wenn nicht, wird es höchste Zeit! Diese Bausteine sind entscheidend, damit dein Onboarding-Programm ein voller Erfolg wird. In unserer Blogreihe haben wir die Forschung zu jedem einzelnen „C“ durchleuchtet und die wichtigsten Erkenntnisse sowie Best Practices für dich aufbereitet. In diesem Artikel erfährst du alles, was du brauchst, um eines der ursprünglichen 4 Cs erfolgreich in deinem Onboarding umzusetzen: Connection.

Was sind die 7 C’s des Onboardings?

Talya Bauer hat vor mehr als zehn Jahren das bekannte 4-C-Framework für Onboarding entwickelt. Seitdem sind zwei weitere C’s hinzugekommen. So ergeben sich die folgenden 6 C’s des Onboardings: Compliance, Clarification, Culture, Connection, Confidence und Checkback. Appical hat schließlich noch ein weiteres „C“ ergänzt: Creativity. Dieses „C“ verleiht deinem Onboarding-Prozess den besonderen Wow-Faktor.

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Aber jetzt richten wir unsere volle Aufmerksamkeit zuerst auf Connection.

Was bedeutet „Connection“?

Connection ist der wichtigste Faktor, um Menschen einzubinden und langfristig zu halten. Nichts sorgt bei neuen Mitarbeitenden für mehr Engagement, als von Anfang an das Gefühl zu haben, verstanden, verbunden und sicher zu sein.

Wenn wir von Connection sprechen, meinen wir: bedeutungsvolle Verbindungen zu Kolleginnen und Kollegen sowie zum Unternehmen aufzubauen. Connection beschreibt, wie akzeptiert, anerkannt und wertgeschätzt sich neue Mitarbeitende fühlen. Denk daran: Wenn du mit deinem Unternehmen erfolgreich sein willst, sollten starke Verbindungen zu deinen Mitarbeitenden ganz oben auf deiner Prioritätenliste stehen.

Warum ist „Connection“ wichtig?

Auch wenn es vielleicht kontraintuitiv klingt, ist soziale Interaktion am Arbeitsplatz tatsächlich gut fürs Geschäft. Beziehungen im Unternehmen aufzubauen und zu pflegen, ist entscheidend für Engagement, Motivation, Produktivität und Bindung der Mitarbeitenden.

„Qualitativ hochwertige Arbeitsbeziehungen tragen dazu bei, eine starke Unternehmenskultur aufzubauen, die von Respekt, Loyalität und Vertrauen geprägt ist. Soziale Verbindung schafft ein Gefühl von Zusammenhalt im Büro, was wiederum entscheidend ist, um Kreativität, Teamarbeit und Zusammenarbeit zu fördern.“ (Forbes)

Fast 40 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Kolleginnen und Kollegen der Hauptgrund dafür sind, warum sie ihr Unternehmen lieben (Virgin Pulse).

Glück & gesundheit

Soziale Beziehungen sind nicht nur gut fürs Geschäft, sondern auch für jede einzelne Person. Studien zeigen, dass Beziehungen einen enormen Einfluss auf unsere Gesundheit, unser Glück und unsere Lebensqualität haben (The Harvard Study of Adult Development).

Auch Kolleginnen und Kollegen können sich positiv auf das Stresslevel bei der Arbeit auswirken (Virgin Pulse). Und das ist wichtig, denn Stress am Arbeitsplatz kann zu geringem Engagement, schwacher Leistung, mehr Fehlzeiten sowie mangelnder Konzentration und Produktivität führen (Business News Daily). Langfristig kann das sogar zu freiwilligen Kündigungen führen (Stress.org).

58 % der Menschen sagen, dass ihnen Glück sogar wichtiger ist als das Gehalt.“ – Wildgoose

Mitarbeiterin mit geschlossenen Augen und entspanntem Gesichtsausdruck übt eine Meditationspose im Büro, Symbol für Stressbewältigung und Achtsamkeit am Arbeitsplatz.

Freundschaften im büro

Freundschaften haben enorme Auswirkungen am Arbeitsplatz. Gallup hat mehrfach gezeigt, dass enge Freundschaften im Job ein entscheidender Faktor für Engagement und Erfolg sind.

Menschen, die Freundinnen oder Freunde bei der Arbeit haben, sind siebenmal häufiger engagiert in ihrem Job. Außerdem hängt eine enge Freundschaft im Büro mit einem 50 % höheren Maß an Arbeitszufriedenheit zusammen.

Leider haben nur rund 30 % der Mitarbeitenden überhaupt eine beste Freundin oder einen besten Freund am Arbeitsplatz. Wer keine enge Freundschaft bei der Arbeit hat, hat deutlich geringere Chancen, wirklich engagiert zu sein (Gallup).

Freundschaften und geschäftsergebnisse

Eine enge Freundschaft am Arbeitsplatz steht in starkem Zusammenhang mit Geschäftsergebnissen wie Rentabilität, Sicherheit, Bestandskontrolle und Mitarbeiterbindung. Mitarbeitende mit einer besten Freundin oder einem besten Freund bei der Arbeit haben deutlich bessere Chancen:

  • Kunden und interne Partner zu binden
  • Hochwertigere Arbeit zu leisten und in kürzerer Zeit mehr zu erledigen
  • Einen sicheren Arbeitsplatz mit weniger Unfällen zu unterstützen
  • Innovationen einzubringen und Ideen zu teilen
  • Ein stärkeres Wohlbefinden zu erleben

Insgesamt sind Mitarbeitende mit engen Freundschaften am Arbeitsplatz glücklicher und wechseln seltener das Unternehmen (Workplace Friendship & Happiness Survey).

Wie integrierst du „Connection“ in dein onboarding-programm?

Auch wenn Studien zeigen, dass Sozialisieren am Arbeitsplatz gut fürs Geschäft ist, stimmen nur 5 % der Beschäftigten voll und ganz zu, dass ihre Organisation ihnen dabei hilft, stärkere persönliche Beziehungen aufzubauen (Gallup). Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.

Ein Onboarding-Prozess, der Connection in den Mittelpunkt stellt, beginnt lange vor dem ersten Arbeitstag, bereits in der Pre-Hire-Phase. Gib Bewerberinnen und Bewerbern schon in der Stellenanzeige ein klares Bild von deiner Kultur, deiner Mission und deinen Werten. Das schafft nicht nur klare Erwartungen, sondern trägt auch dazu bei, dass eine starke Passung zwischen Kandidat und Organisation entsteht.

Die Preboarding-Phase ist der beste Zeitpunkt, um menschliche Verbindungen zu fördern, sowohl mit als auch zwischen Mitarbeitenden. Denk zum Beispiel an Einladungen zum Mittagessen, bevorstehende Teamevents oder Nachrichten vom gesamten Team, damit sich neue Mitarbeitende von Anfang an zugehörig fühlen. Stell sicher, dass diese Elemente Teil deines Onboarding-Prozesses sind.

Einige Tipps für die Preboarding- und Onboarding-Phase:

1. Sorge für vertraute gesichter

Das Letzte, was sich ein neuer Mitarbeitender am ersten Arbeitstag wünschen würde, ist das Gefühl, allein oder verloren zu sein. In einen Raum mit vertrauten Gesichtern zu kommen, kann einen riesigen Unterschied machen. Teile deshalb ein Dokument mit Fotos, Rollen und kleinen Zitaten der Mitarbeitenden. Stelle außerdem sicher, dass alle wissen, dass eine neue Kollegin oder ein neuer Kollege anfängt und im Büro willkommen geheißen wird.

Screenshot der Appical-Onboarding-Plattform: Vorstellung von Teammitgliedern mit Fotos auf bunten Hintergründen, als interaktive Übung zur Förderung von Connection und Zugehörigkeit im Team.

2. Richte ein Buddy-System ein

Bestimme eine Person als Buddy, die deine neuen Mitarbeitenden während des gesamten Onboarding-Prozesses unterstützt und als Ansprechperson für Fragen rund um Organisation und Kultur dient. Workplace-Buddys geben neuen Kolleginnen und Kollegen nicht nur Tipps zur Arbeitsweise, sondern auch zu ungeschriebenen Regeln und zur Teamdynamik. Sie helfen dabei, Kontakte zu anderen Kolleginnen und Kollegen zu knüpfen. Manche dieser Verbindungen können sogar zu langfristigen Beziehungen werden.

3. Mach connection zum ritual am arbeitsplatz

Connection funktioniert am besten, wenn sie Teil des täglichen Rhythmus wird. Kurze Check-ins wie ein morgendliches Stand-up helfen Mitarbeitenden dabei, zu teilen, wie es ihnen geht und worauf sie sich an diesem Tag konzentrieren. Ein einfaches System mit den Farben Rot, Gelb oder Grün macht es schnell und leicht für alle, sich auszudrücken. Diese kleinen Routinen schaffen Raum für Wertschätzung und halten Teams im Einklang.

Auch größere Momente sind wichtig. Monatliche Bereichs-Updates, bei denen die Führungskräfte die allgemeinen Fortschritte aus den jeweiligen Abteilungen teilen, bieten die Gelegenheit, Erfolge zu feiern und die Beiträge von Kolleginnen und Kollegen hervorzuheben. Wenn Führungskräfte und Teams diese Rituale konsequent leben, wird Connection zu einer natürlichen Gewohnheit. Es vermittelt die Botschaft, dass Stimmen und Leistungen geschätzt werden, und stärkt Vertrauen sowie Zugehörigkeit im gesamten Unternehmen.

4. Verbessere die beziehung zwischen führungskraft und mitarbeitenden

Wenn es um das Glück von Mitarbeitenden geht, spielen Chefinnen und Chefs eine größere Rolle, als man vielleicht denkt. Laut einer Analyse von McKinsey sind die Beziehungen zum Management der wichtigste Faktor für die Arbeitszufriedenheit. Leider zeigt die Forschung auch, dass die Zeit am Tag oder in der Woche, die Menschen am wenigsten genießen, oft die ist, die sie mit ihrer Führungskraft verbringen.

Ein paar Tipps, wie du die Beziehung zu deinen Mitarbeitenden verbessern kannst:

  • Frag Kolleginnen und Kollegen, wie es ihnen geht, wie ihr Wochenende oder Urlaub war
  • Teile auch etwas aus deinem eigenen Leben mit deinem Team
  • Erkenne gute Arbeit an
  • Fördere eine gesunde Work-Life-Balance

5. Regelmäßig nachfragen

Manchmal hängt Connection von den einfachsten Handlungen ab. Ein kurzes „Wie geht’s dir?“ kann einen großen Unterschied machen, wie unterstützt sich Menschen fühlen. Regelmäßige Check-ins zeigen echtes Interesse und öffnen die Tür für persönliche wie auch berufliche Gespräche.

Die Forschung bestätigt das. Laut der Belonging Barometer-Studie von EY fühlen sich 39 % der Mitarbeitenden am stärksten zugehörig, wenn Kolleginnen und Kollegen sich die Zeit nehmen zu fragen, wie es ihnen geht. Kleine Gesten, konsequent umgesetzt, können eine Kultur schaffen, in der Menschen sich wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen.

6. Gestalte die arbeitskultur freundschaftsfreundlich

Arbeitsfreundschaften lassen sich nicht erzwingen, aber Arbeitgeber und Führungskräfte können ein sicheres und soziales Umfeld schaffen. Ein paar Tipps:

  • Sorge dafür, dass neue Mitarbeitende sich willkommen und wohl fühlen, indem du sie dem Team vorstellst und zu ersten Treffen ermutigst
  • Beschränke Gespräche nicht nur auf E-Mails oder formelle Meetings. Denk kreativ, zum Beispiel bei einem Spaziergang durchs Viertel während eines Walking Meetings
  • Organisiere Teambuilding-Events. Teambuilding kann das Potenzial für Freundschaften am Arbeitsplatz deutlich erhöhen. Eine Wildgoose-Umfrage ergab, dass 46 % der Befragten After-Work-Drinks vor Ort als ihre liebste Teambuilding-Aktivität sehen
  • Interessiere dich für das persönliche Leben deiner Mitarbeitenden. Du musst nicht jedes Detail aus der Vergangenheit deines Teams kennen, aber du solltest deine Kolleginnen und Kollegen als echte Menschen wahrnehmen

7. Verbindungen online aufbauen

Beziehungen zu schaffen und soziale Isolation zu verhindern ist eine große Herausforderung beim Remote-Arbeiten. Neue Mitarbeitende brauchen hier besondere Unterstützung, um sich mit ihrem Team zu vernetzen. Das gilt vor allem, wenn sie vollständig remote arbeiten, aber genauso auch, wenn sie ihre Zeit zwischen Büro und Homeoffice aufteilen.

Zum Glück lassen sich gute Beziehungen auch auf Distanz aufbauen. Zum Beispiel durch virtuelle Kaffeepausen, ein Willkommenspaket an der Haustür, regelmäßige Videocalls mit dem Team (mit eingeschalteter Kamera), virtuelle Teambuilding-Aktivitäten (wie einen Spieleabend) und lockere Gespräche per E-Mail oder Slack.

Best Practice: Ein netzwerk aufbauen bei KPMG

Im preisgekrönten Onboarding-Programm von KPMG lernen neue Kolleginnen und Kollegen nicht nur die Organisation kennen, sondern knüpfen gleichzeitig Kontakte zu anderen neuen Mitarbeitenden. Ziel ist es, schon früh ein erstes Netzwerk im Unternehmen aufzubauen. Das passiert sowohl online als auch vor Ort.

Neue Kolleginnen und Kollegen werden bereits vor dem ersten Arbeitstag in der App willkommen geheißen, gefolgt von verschiedenen Aktivitäten am Standort. Das große „Connect“-Moment findet während eines zweitägigen Events an einem externen Ort in der ersten Arbeitswoche statt. Danach gibt es weitere „Reconnect-Momente“ nach 50 und 100 Tagen, bei denen sich die neuen Mitarbeitenden erneut treffen. Lies mehr über dieses Onboarding-Programm (auf Niederländisch).

Hol dir auch alle Infos zu den anderen 6 C’s des Onboardings:

  • Compliance
  • Clarification
  • Culture
  • Checkback
  • Confidence
  • Creativity
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