
Die 7 Câs des Onboardings: Wie stĂ€rkt man das Selbstvertrauen der Mitarbeitenden?


Die 7 Câs des Onboardings erklĂ€rt
Fangen wir mit einem kurzen RĂŒckblick an. Vor einigen Jahren entwickelte Taya Bauer ein Onboarding Framework, das den Erfolg im Einarbeitungsprozess sicherstellen sollte. UrsprĂŒnglich definierte sie vier Câs des Employee Onboardings: Compliance, Clarification, Connection und Culture. SpĂ€ter kamen zwei weitere hinzu: Confidence und Checkback. Appical ergĂ€nzte schlieĂlich ein siebtes C: Creativity.
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Vielleicht hast du bereits einige unserer Blogs zu den 7 Câs gelesen, zum Beispiel zu Compliance, Clarification, Culture oder Connection. Oder du bist gerade erst eingestiegen. In jedem Fall freuen wir uns darauf, gemeinsam mit dir in ein neues âCâ einzutauchen.
Was bedeutet Selbstvertrauen?
Wahrheit oder Mythos? âSelbstvertrauen: Entweder man hat es oder man hat es nicht.â
Zum GlĂŒck stimmt das nicht. Selbstvertrauen ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine FĂ€higkeit, die sich mit der Zeit entwickeln und stĂ€rken lĂ€sst. Wie jede andere Kompetenz kann sie trainiert, geĂŒbt und kontinuierlich verbessert werden.
Nach der gĂ€ngigsten Definition beschreibt Selbstvertrauen das GefĂŒhl oder den Glauben, dass man jemandem oder etwas vertrauen kann. Im beruflichen Kontext geht es aber vor allem um den Glauben an sich selbst, das Vertrauen in die eigenen FĂ€higkeiten, Aufgaben erfolgreich zu meistern, Entscheidungen zu treffen und neue Herausforderungen mit Zuversicht anzugehen.
Selbstvertrauen verleiht Sicherheit, fördert Eigeninitiative und bildet eine starke Basis fĂŒr persönliches Wachstum und beruflichen Erfolg.
Im Zusammenhang mit dem Onboarding bezieht sich (Selbst-)Vertrauen darauf, wie neue Mitarbeitende ihre Leistung einschĂ€tzen und wie bereit sie sich fĂŒhlen, neue Herausforderungen anzunehmen. Auch wenn Unternehmen das SelbstwertgefĂŒhl ihrer neuen Mitarbeitenden nicht direkt steigern können, können sie Onboarding Erlebnisse gestalten, die das Selbstvertrauen gezielt fördern.
Warum ist Selbstvertrauen ein wichtiger Bestandteil des Onboardings?
Ein neuer Job bringt viele VerÀnderungen mit sich: einen neuen Arbeitsweg, neue Gesichter, neue Aufgaben und vieles mehr. Es ist völlig normal, dass man etwas Zeit braucht, um sich zurechtzufinden und alle kennenzulernen.
NatĂŒrlich dauert es auch, bis man sich in seiner neuen Rolle wirklich sicher fĂŒhlt. Dennoch verspĂŒren viele neue Mitarbeitende den Druck, von Anfang an alle Antworten parat zu haben.
Wenn das GefĂŒhl entsteht, einer neuen Herausforderung nicht gewachsen zu sein, und die richtige UnterstĂŒtzung durch Menschen und Tools fehlt, kann der Start schnell schwierig werden.
Die Bedeutung selbstbewusster Mitarbeitender
Warum ist es eigentlich so wichtig, selbstbewusste Mitarbeitende zu haben? Neben dem GefĂŒhl von Sicherheit, das Selbstvertrauen jeder einzelnen Person gibt, profitieren auch Arbeitgeber enorm von Mitarbeitenden, die an ihre eigenen FĂ€higkeiten glauben und selbstsicher auftreten.
Ein paar Vorteile:
- Höhere ProduktivitĂ€t: Fast alle Befragten (98 %) einer Umfrage von Indeed gaben an, dass sie besser arbeiten, wenn sie sich selbstbewusst fĂŒhlen.
- Geringere Fluktuation: 96 % der Teilnehmenden bleiben mit gröĂerer Wahrscheinlichkeit in einem Unternehmen, wenn sie Vertrauen in ihre FĂ€higkeiten haben.
- GlĂŒcklichere Mitarbeitende: 94 % sagten, dass sie zufriedener sind, wenn sie sich bei der Arbeit sicher fĂŒhlen.
Ein selbstbewusstes Team ist widerstandsfĂ€hig, produktiv und loyal â eine echte StĂ€rke fĂŒr jedes Unternehmen.
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Wie stÀrkt man Selbstvertrauen durch das Onboarding Programm?
Wie bereits erwĂ€hnt, liegen manche Aspekte des Selbstvertrauens am Arbeitsplatz auĂerhalb deiner direkten Kontrolle. Trotzdem gibt es viele Möglichkeiten, wie du das Selbstvertrauen deiner Mitarbeitenden gezielt fördern kannst.
1. FĂŒhre eine BĂŒro Tour durch
Eines der Hauptziele des Onboarding Prozesses ist es, sicherzustellen, dass sich neue Mitarbeitende willkommen, sicher und wohl fĂŒhlen. Niemand sollte das GefĂŒhl haben, verloren zu sein. Kontaktiere den neuen Mitarbeitenden bereits vor dem ersten Arbeitstag und lade ihn ein, vorbeizukommen. Beginne mit den Grundlagen: FĂŒhre eine Tour durch das BĂŒro, damit sich neue Kolleginnen und Kollegen schnell zurechtfinden und sich wie zu Hause fĂŒhlen.
2. Stelle alle notwendigen Informationen und Tools bereit
Gib deinen neuen Mitarbeitenden alles an die Hand, was sie fĂŒr einen erfolgreichen Start brauchen, zum Beispiel Zugriff auf HandbĂŒcher, Software oder Wissenstransfer von der VorgĂ€ngerin oder dem VorgĂ€nger. Sorge dafĂŒr, dass alle Inhalte leicht zugĂ€nglich sind, etwa durch eine klare Ablagestruktur und eine strukturierte Ăbergabe.
3. ErklÀre, wo zusÀtzliche Informationen zu finden sind
WĂ€hrend des Onboardings tauchen immer wieder Fragen auf. Neue Mitarbeitende mĂŒssen wissen, wo sie Antworten finden können. Bestimme Ansprechpersonen innerhalb des Unternehmens, die UnterstĂŒtzung bieten können, und richte in deinem Onboarding Tool einen Q&A Bereich mit hĂ€ufig gestellten Fragen ein. So stellst du sicher, dass alle schnell Zugang zu den Informationen haben, die sie benötigen.
4. Setze erreichbare Ziele und kleine Herausforderungen
Schaffe Klarheit ĂŒber Erwartungen und die erste Arbeitswoche, indem du gemeinsam mit der neuen Kollegin oder dem neuen Kollegen realistische Ziele festlegst. Das Stichwort lautet erreichbar. Unerreichbare Ziele können Frustration, Demotivation oder Unsicherheit auslösen.
Erreichbare Ziele dienen als Motivation und halten die Mitarbeitenden engagiert und interessiert. Die besten Projekte sind herausfordernd, aber machbar.
Wenn du merkst, dass jemand im Team an Selbstvertrauen verliert, gib mehr Klarheit ĂŒber die Aufgabenstellung und stelle sicher, dass die nötigen Ressourcen vorhanden sind, um sie erfolgreich umzusetzen.
Lern-, Leistungs- und persönliche Ziele
Es kann hilfreich sein, die Ziele in drei Kategorien einzuteilen: Lernziele, Leistungsziele und persönliche Ziele.
- Lernziele: Ăberlege, welches Wissen und welche FĂ€higkeiten erforderlich sind und welches Verhalten erwartet wird. Wie kann die Person dieses Wissen am besten aufnehmen und anwenden?
- Leistungsziele: Definiere messbare Ziele, die innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens erreicht werden sollen.
- Persönliche Ziele: Diese helfen neuen Mitarbeitenden, ihr Team kennenzulernen und Beziehungen zu wichtigen Personen im Unternehmen aufzubauen. Lies mehr dazu in unserem Blog zum Thema Connection.
Lernen ist ein zentraler Bestandteil nicht nur der Weiterentwicklung von FĂ€higkeiten, sondern auch des Aufbaus von Selbstvertrauen. Neues Wissen zu erlangen kann sehr erfĂŒllend sein, und dieses Erfolgserlebnis stĂ€rkt das SelbstwertgefĂŒhl. Schaffe daher regelmĂ€Ăig Möglichkeiten fĂŒr berufliches Wachstum und persönliche Entwicklung.
5. Mentoring Programm
Wenn die Möglichkeit besteht, neue Mitarbeitende mit einer erfahrenen Kollegin oder einem erfahrenen Kollegen zu verbinden, kann das Ă€uĂerst wertvoll sein. Ein Mentoring Programm hilft neuen Mitarbeitenden, Selbstvertrauen zu gewinnen und ihre FĂ€higkeiten gezielt weiterzuentwickeln. Durch eine feste Bezugsperson erhalten sie Orientierung, Feedback und UnterstĂŒtzung bei der Zielsetzung. Das stĂ€rkt ihr Vertrauen in die eigenen Entscheidungen und motiviert sie, neue Chancen und Herausforderungen anzunehmen.
6. Kommuniziere, warum die Arbeit deiner Mitarbeitenden wichtig ist
Damit Mitarbeitende den Sinn ihrer Arbeit verstehen, sollten sie genau wissen, welche Produkte und Dienstleistungen euer Unternehmen anbietet, welche Probleme ihr fĂŒr eure Kundschaft löst und wie ihr individueller Beitrag zum Gesamterfolg beitrĂ€gt.
Alles beginnt mit klaren Erwartungen, am besten schon vor dem ersten Arbeitstag. Welche Rolle hat dein neuer Mitarbeitender und wie trÀgt diese zur Erreichung der Unternehmensziele bei? Zeige bei jedem Projekt, wie es in die Gesamtstrategie passt.
[.callout-small] Erfahre mehr ĂŒber die Bedeutung von Clarification in unserem Blog [.callout-small]
Achte besonders auf Remote Mitarbeitende, die sich oft fragen: âSpielt meine Arbeit wirklich eine Rolle? Wie sehen meine Kolleginnen und Kollegen, was ich leiste?â Kommuniziere daher regelmĂ€Ăig, welchen Einfluss ihre Arbeit hat, und mache ihre Erfolge im Unternehmen sichtbar.
7. Erfolge feiern
Wenn es darum geht, gute Arbeit sichtbar zu machen, vergiss nicht, die Erfolge deiner (neuen) Mitarbeitenden zu feiern. Das Feiern von Meilensteinen stÀrkt das Selbstvertrauen, weil es zeigt, dass Engagement und Leistung gesehen und geschÀtzt werden.
Ein groĂer Teil der Mitarbeitenden, die kĂŒndigen, tut dies aufgrund mangelnder WertschĂ€tzung. Laut einer Studie von O.C. Tanner gaben 79 % dies als Hauptgrund an. Kein Wunder, denn 65 % der Befragten berichteten, im letzten Jahr keinerlei Anerkennung erhalten zu haben.
Das Feiern von Erfolgen vermittelt ein GefĂŒhl der ErfĂŒllung und trĂ€gt zu höherer Zufriedenheit und ProduktivitĂ€t bei.
Ein paar Ideen, wie du Erfolge feiern kannst:
- Starte mit den Grundlagen: Feiere die Ankunft deiner neuen Mitarbeitenden.
- Sag einfach Danke: Mitarbeitende fĂŒhlen sich laut O.C. Tanner um 116 % wertgeschĂ€tzter, wenn sie ein bewusstes âDankeâ erhalten.
- Lobe auch kleine Dinge: WertschÀtzung im Alltag stÀrkt die Motivation.
- Feiere gemeinsam: Lade dein Team zum Mittagessen ein oder organisiere ein gemeinsames FrĂŒhstĂŒck. Gemeinsames Feiern fördert den Teamzusammenhalt.
- Mache Erfolge sichtbar: Ermutige Mitarbeitende, ihre Erfolge in internen KanÀlen, Meetings oder auf LinkedIn zu teilen.
- Teile Erfolge extern: Poste ĂŒber die Mitarbeitenden oder Teams auf euren Social Media KanĂ€len und erwĂ€hne ihre Leistungen.
WertschÀtzung stÀrkt das Selbstvertrauen fast aller Mitarbeitenden, 97 % laut Indeed.
8. Gib ehrliches Feedback auf die richtige Weise
Wie oft erhÀltst du Feedback oder werden deine Erfolge gefeiert? Anerkennung ist unglaublich wichtig.
Feedback kann ein wertvolles Instrument sein, um das Selbstvertrauen von Mitarbeitenden zu stÀrken, vorausgesetzt, es wird zur richtigen Zeit und auf die richtige Art gegeben.
Gib positives Feedback, um gute Arbeit anzuerkennen
Positives Feedback ist eine hervorragende Möglichkeit, Mitarbeitende zu motivieren, auch dann dranzubleiben, wenn sie Schwierigkeiten haben. Betone dabei konkrete Dinge, die sie gut gemacht haben, und erklÀre, was dir besonders gefÀllt. Beschreibe auch die Wirkung ihrer Handlungen. Das gibt Sicherheit und zeigt, dass sie auf dem richtigen Weg sind.
In einer Studie mit 65.672 Mitarbeitenden fand Gallup heraus, dass diejenigen, die Feedback zu ihren StÀrken erhielten, eine um 14,9 % niedrigere Fluktuationsrate hatten als jene, die kein Feedback bekamen.
Gib konstruktives Feedback
Konstruktives Feedback ist ein wichtiger Bestandteil von Wachstum und Weiterentwicklung. Es zeigt, in welchen Bereichen Verbesserung möglich ist, und bietet gleichzeitig Ermutigung und UnterstĂŒtzung.
Gib regelmĂ€Ăig Feedback
Feedback sollte Teil des Alltags sein, nicht nur ein seltenes Ereignis. Laut Gallup sind Mitarbeitende, die tĂ€glich Feedback von ihrer FĂŒhrungskraft erhalten, dreimal so engagiert wie jene, die nur einmal im Jahr oder seltener RĂŒckmeldung bekommen. AuĂerdem gaben 80 % der Millennials an, dass sie spontane Anerkennung einer formellen Leistungsbeurteilung vorziehen (ELI).
Gib ehrliches Feedback
Auch die Art, wie Feedback gegeben wird, ist entscheidend. Am besten ist es, direkt, ehrlich und respektvoll zu kommunizieren. Konzentriere dich auf Lösungen, statt nur auf das Problem hinzuweisen. So verstehen Mitarbeitende die Ziele besser und wissen, welche Schritte sie unternehmen mĂŒssen, um diese zu erreichen.
Laut Office Vibe wĂŒnschen sich 65 % der Mitarbeitenden mehr Feedback.
9. Höre auf die Ideen deiner Mitarbeitenden
Zum Schluss, aber keineswegs weniger wichtig: Höre deinen Mitarbeitenden zu. Die beste Möglichkeit, ihnen Selbstvertrauen, WertschĂ€tzung und Respekt zu vermitteln, ist, sie wirklich anzuhören. Wenn du Mitarbeitende aktiv in Planung und Entscheidungsprozesse einbeziehst, fĂŒhlen sie sich ernst genommen. Das steigert ihre Motivation, ihr Engagement und ihren Sinn fĂŒr Verantwortung.
Wenn du zuhörst, profitieren beide Seiten. Deine Mitarbeitenden sind eine wertvolle Quelle fĂŒr neue Ideen, und besonders neue Kolleginnen und Kollegen bringen oft einen frischen Blickwinkel mit. Du wirst vielleicht ĂŒberrascht sein, welche groĂartigen VorschlĂ€ge aus deinem Team kommen. Diese Ideen nicht zu berĂŒcksichtigen, wĂ€re eine verpasste Chance.
Integriere Feedback aktiv in deinen Onboarding Prozess, damit mögliche Probleme frĂŒhzeitig erkannt und behoben werden können. So gestaltest du auch fĂŒr zukĂŒnftige Mitarbeitende ein noch reibungsloseres Onboarding Erlebnis.
Best Practice: Erfolge feiern bei Appical
Bei Appical gibt es verschiedene Möglichkeiten, Erfolge sichtbar zu machen, zum Beispiel:
- Bei unserem monatlichen Town Hall Meeting kann jede Person im Shout-out Abschnitt die Leistungen einer Kollegin oder eines Kollegen hervorheben.
- Ăber Slack teilen wir Erfolge wie neue Kundinnen und Kunden, Erfolgsgeschichten oder andere positive Ereignisse.
- Alle paar Wochen fĂŒhrt das Marketing Team eine Sprint Review und Retrospektive mit dem Tool EasyRetro durch. Dieses Tool hilft, Feedback in Kategorien wie âWas gut gelaufen istâ, âVerbesserungspotenzialâ, âNeue Ideenâ und âKomplimenteâ einzuordnen, wie im untenstehenden Beispiel zu sehen ist.

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